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Essbare Wildkräuter, Experiment, glutenfrei, Hauptgericht, Rezept, Rote Bete, vegan, vegetarisch
Immer diese Foodblogs. Man liest was und das will man dann auch ganz schnell auf dem eigenen Teller haben. Kennt ihr das? Besonders herausfordernd sind in dieser Hinsicht Rezepte mit Wildkräutern, weil die oft ein schmales Zeitfenster haben. So ist der leckere Japanische Riesenknöterich inzwischen doppelt so groß wie ich und holzig wie ne alte Decksplanke …
Nun also Hopfen. Das Zeitfenster schließt übrigens laut Buch im Juli, aber dies Jahr ist ja alles so früh.
Der ist im letzten Jahr trotz meines tollen Buches – Essbare Wildpflanzen – an mir vorbei gegangen. Nun las ich bei der Kochpoetin über ihn und wusste auch sofort ne Stelle, wo der wild wächst.
Vom wilden Hopfen also nur die obersten, ganz zarten Triebspitzen ernten, etwa 15 bis 20 cm. Er muss auf jeden Fall ohne Kraftaufwand brechen, sonst ist er zu hart. In dem Fall einfach 10 cm weiter oben nochmal probieren.
Zutaten pro Person:
1 mittelgroße Rote Bete,
1 bis 2 Hände voll Hopfenschösslinge,
1 mittelgroße Süßkartoffel,
3-4 TL (Walnuss-)Öl,
5 Cherrytomaten,
1/2 Päckchen (Soja-)Sahne (light),
Salz & Pfeffer
Ich hab die Gemüse getrennt zubereitet, weil man sie dann schön auf den Punkt garen kann.
Die Rote Bete schälen und mit dem Spiralschneider zu Spaghetti verarbeiten. In einem Topf mit etwas Öl und Salz garen. Das dauert etwa eine halbe Stunde. Die Rote Bete muss oft gewendet werden, dabei kann man überprüfen, dass sie nicht zu sehr schrumpft, sonst bleibt nix übrig :-). Ich habe kein Wasser angegossen, sondern lieber die Temperatur etwas reduziert (6 von 9).
Die Süßkartoffel schälen und in kleine Würfel (< 10 mm) schneiden. In einem Topf etwas Öl heiß werden lassen, die Temperatur ggf. etwas reduzieren und die Süßkartoffeln gar braten. Die Tomätchen vierteln und dazugeben, gleichzeitig die Sojasahne angießen. Aufkochen und mit Salz und Pfeffer würzen.
In einem weiteren Topf – ebenfalls mit etwas Öl und etwas (Orangen-)Salz – die gründlich gewaschenen Hopfentriebe dünsten, dabei bis zum gewünschten Gar-Grad immer mal wieder etwas Wasser angießen.
Falls nicht alles gleichzeitig gar ist, haltet das Essen im Ofen warm.
Dann schön anrichten, ich hab noch mit Blüten von Knoblauchrauke dekoriert, und schlemmen!
Der Hopfen hat einen sehr eigenen Geschmack: Ein bisschen wie grüne Bohnen, aber auch etwas nach Meer, so als wären Algen im Spiel. Ganz klasse. Herbere Gemüse harmonieren ja immer super mit der süßen Rote Bete. Ich muss den Hopfen nur beim nächsten Mal etwas höher abkneifen, ich hatte ein paar recht harte Stiele dabei.
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Vegansuche sagte:
Cool danke für das Rezept, mal was ganz neues – Hopfentriebe.
Jetzt stellt sich mir nur noch die Frage: wo bekomm ich sowas den her?
Stuttgart und Umgebung ist jetzt nicht so wirklich das bekannte Hopfenanbaugebiet 😉
PurpurBête sagte:
hehehe, das Hamburger Stadtgebiet „eigentlich“ auch nicht. Augen auf: Das Zeug treibt an jeder zweiten Ecke, zumindest in Hamburg. Es wuchert gern über Zäune oder von unten in Büsche und Bäume rein. Da erkennt man gut die herabhängenden vertrockneten „Lianen“ vom letzten Jahr und kann genauer hinsehen. (Das antwortete ich heute schon auf eine ähnliche Frage bei Google+ und hab es einfach mal kopiert.)
Elke sagte:
Hopfen hab ich auch schon mal gekocht. Frisch aus dem eigenen Garten.
Und die Idee mit den violetten Spaghetti ist genial. Ob die auch so schön hinkriege?
VG
Elke
PurpurBête sagte:
Man braucht halt einen Spiralschneider und zwar einen der drei großen. Die kleineren, die wie Bleistiftspitzer funktionieren, eignen sich nur für längliche Gemüse.
Ich hab heute grad wieder gehört, dass sich jmd. nach dem Lesen meiner Rezepte einen Spirali gekauft hat *stolzguck* Meinen hab ich seit über 10 Jahren und bin noch immer begeistert!
Hast du viel Hopfen im Garten oder gabs da nur ein Amuse Gueule?
hellothanh sagte:
Sieht sehr schmackhaft aus! Ich liebe Rote Rüben und habe noch nicht gewagt damit zu kochen. Ich habe große Angst, dass ich die Küche damit versaue.
PurpurBête sagte:
Rote Bete ist gar nicht besonders farbstabil. Die Schneide-Holzbretter sind meistens nach 2x abwaschen wieder sauber, sogar die ganz alten, rauhen. Bei den Händen scheint es Unterschiede zu geben: Manche Menschen haben wohl einen ganzen Tag rote Hände, bei mir, obwohl meine Haut eher trocken ist, ist die rote Farbe nach einer oder zwei Std. und 2x Hände waschen wieder ab. Deshalb trage ich auch nie Handschuhe wie andere Rote-Bete-Köchinnen. Zur Info: Meine Küche und mein Küchenfußboden sind weiß 😉 Und auch nach drei Jahren noch nicht rosa.