
Sommerrollen, fertig verpackt fürs Büfett. Foto Ania Groß.
Vielleicht sieht es so aus als würde ich gar keine Bete mehr essen, weil ich so selten blogge, aber das Gegenteil ist der Fall. Ich esse momentan im Schnitt sicher zwei- bis dreimal in der Woche Bete (oder trinke sie).
Aber es sind immer Gerichte, die ich hier schon veröffentlicht habe, höchstens Variationen davon.
Nun habe ich aber einen Weg gefunden, Sommerrollen so zuzubereiten, dass man keinen Dipp dazu braucht und das ist mir Neuerung genug für einen Blogbeitrag.
Doch es ist wie verhext: meine ersten Fotos davon sind weg! Einfach nicht im Ordner, wahrscheinlich aus Versehen gelöscht. Okay, als ich also das nächste Mal Sommerrollen machte, beschloss ich, gleich mal zu dokumentieren, WIE man die Dinger rollt. Ich nehme mir rundes und eckiges Reispapier – um es gleich zu sagen: ICH kann keinen Unterschied feststellen – baue alles auf dem Balkon auf (es regnet grad mal nicht) und knipse jeden einzelnen Schritt. Ich hab bestimmt 50 Fotos gemacht …
Und stellte beim Herunterladen auf den Rechner fest, dass die Kamera noch vom Fotografieren von Sketchnotes auf maximaler Überbelichtung steht. So ein Mist. Tut mir leid, da müsst ihr jetzt durch. Ich habe versucht, die Fotos noch etwas zu retuschieren, aber wo nix ist, da kriegt man auch nix rein …
Also los …
Zutaten für ca. 20 mittelgroße Rollen:
2 große Rote Bete,
5 große Mohrrüben (Karotten),
2 Paprikaschoten,
40 bis 60 Blätter, Minze und/oder (Thai-)Basilikum,
Marinade:
Zuckerzitronen, siehe Kasten unten,
Rüben- oder Ahornsirup,
Limettensaft,
Soja-Sauce oder Tamari-Sauce, Tamari ist glutenfrei,
Ingwer,
hitzefestes Öl,
Ras el Hanut oder andere exotische Gewürze(-mischung),
evtl. Salz,
20 bis 25 Blätter Reispapier, große, in rund oder eckig,
leckeres Öl, zum Beispiel Walnuss, Sesam, Nuss, zum Trennen der Röllchen.
Achtung: Es ist gut, wenn die Gemüsestifte eine Weile in der Marinade liegen können, mindestens zwei Stunden, aber bis zum nächsten Tag ist noch besser.
Zuerst machen wir also die Marinade, die brauchen wir nämlich zweimal.
Ich nehme jeweils einen Teil Limettensaft, Rübensirup, etwas weniger Öl; also zum Beispiel 70/70/50 ml. Dazu kommen 2 bis 3 Scheiben Zuckerzitrone und ein (guter) Daumen Ingwer, geschält und in Scheiben geschnitten. Das wird alles zusammen mit dem Pürierstab oder dem Mixer möglichst fein püriert. Dann schmeckt ihr kräftig ab mit Tamari, Ras el Hanut oder euren Lieblingsgewürzen und evtl Salz. Die Marinade soll ziemlich salzig schmecken.
Ich habe inzwischen immer pürierte Zuckerzitronen und pürierten Ingwer im Kühlschrank. Es geht aber auch mit Zuckerzitronenscheiben (Und wenn ihr keine habt, dann kauft englische Zitronenmarmelade, das geht auch) und frischem Ingwer.
Ofen auf 170° Umluft – oder was immer euch bei eurem Ofen geeignet erscheint – vorheizen.
Die Bete und die Karotten werden geschält und in fingerlange Stifte mit etwa 5 mm Durchmesser geschnitten. Nun werden zuerst die Karotten und dann die Beten in einem Teil der Marinade gebadet (das geht gut in einer festschließenden Dose durch Schütteln).
Die Bete kommen zuerst in den Ofen, auf ein mit Backpapier/Backfolie ausgelegtes Blech. Die Mohrrüben kommen nach 10 Minuten dazu, bzw. daneben und gemeinsam backt das Gemüse noch 10 Minuten, die Karotten behalten etwas Biss. Wenn euch das Ganze noch zu roh ist, gebt noch ein paar Minuten oben drauf.
Nach dem Backen kommen Karotten und Beten wieder in die Marinade, am besten getrennt: 2 bis 24 Stunden.
Die Kräuterblätter werden gewaschen, die Paprikaschoten gewaschen und in gerade schmale Spalten geschnitten.
Die Rüben werden aus den Marinaden gefischt und sollen abtropfen, damit sie nachher das Papier nicht völlig aufweichen. Probiert die Sticks mal: letzte Chance zum Nachsalzen.

Nun baut ihr euch alles auf: Eine Schüssel mit Wasser (je heißer, desto schneller wird das Reispapier weich, gut lauwarm reicht aus, das Reispapier muss formbar sein, aber nicht völlig „wabbelig“).
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Immer nur ein Blatt zur Zeit einweichen.
Auf ein feuchtes Brett legen.
Zuerst 2 bis 3 Minze- oder Basilikum-Blätter auf das Blatt, dort, wo ihr zum Schluss rollt, damit sie am Ende nur unter einer Papierschicht liegen und man sie sieht (Die Kräuter sind übrigens nicht nur dekorativ, sie geben ordentlich Geschmack!, besonders, wenn ihr Minze nehmt).
Dann legt ihr je zwei bis drei Karotten-, Bete- und Paprikasticks in die Mitte auf ein Häufchen, links und rechts muss je ein Drittel frei bleiben. Nun klappt ihr erst die Seiten übers Gemüse und dann die Seite, auf der keine Blätter liegen. Nun könnt ihr beim Aufrollen, das Päckchen noch etwas zusammendrücken, damit es schön kompakt wird.
Zuende rollen und auf das Ende legen.
Rollen zunächst nebeneinander auf einen Teller legen.
Wenn alle Rollen fertig sind, die Rollen einmal vorsichtig vom Teller lösen.
Öl in die Hände gießen und alle Rollen dünn mit dem Öl einreiben. Nun könnt ihr sie zusammen in eine Schüssel tun oder auf eine Platte stapeln.
Sie halten sich ein bis zwei Tage, danach ist das Reispapier unten durchgeweicht (und oben wieder eingetrocknet).
Durch die bunten Farben (pink!) und die dekorativen, schmackhaften Blätter ein Hit auf Büfetts.
Hier kommen die Bilder nochmal mit rundem Reispapier:
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* Zuckerzitronen: Meine ersten Zuckerzitronen waren „Abfall“ beim Kochen von Holundersirup. Aber man kann die auch so machen: 1 Kilo Zucker mit 1 Liter Wasser aufkochen. 9-10 Bio-Zitronen mit Schale in Scheiben schneiden. Mit heißem Zuckersirup übergießen, 1 bis 2 Tage stehen lassen. Alles zusammen kurz aufkochen. Scheiben in absolut saubere Gläser schichten, mit Sirup randvoll gießen, verschließen und auf dem Kopf auskühlen lassen. Nach Anbruch darauf achten, dass die Scheiben immer mit Sirup bedeckt sind.