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Schon mehrmals war ich bei Mangoseele an diesen Klößen hängen geblieben. Ich muss gestehen, ich konnte mir nicht vorstellen, dass Bete und Porree harmonieren könnten. Zeit, das mal zu probieren!
Ich habe neulich herausgefunden, dass es bei Aldi Nord glutenfreies Brot gibt (ich glaube, nicht in allen Filialen) und musste das probieren. Es ist, ähh, essbar … Die Scheiben sind mir aber viel zu dünn, leider ist es nämlich vorgeschnitten. Wenn man was drauf tut (aber wer will schon was auf eine Scheibe Brot tun?!), dann wird die Scheibe instabil. Ich hatte also noch ein paar Scheiben von dem Mehrkornbrot, bestreut mit Sesam und Leinsamen, übrig. Die hab ich dann bei 80° 45 Min. im Ofen getrocknet.
Im Originalrezept wird die Bete vorgekocht. Ihr wisst ja inzwischen, was ich von gekochter Bete halte, nä? Es gibt auch nicht wirklich einen guten Grund dafür, weil die Bete eh püriert wird, das kann man auch mit roher Bete machen. Die gedünsteten Würfel kann man auch weglassen. Ein bisschen Biss ist nett, aber entbehrlich.
Nun denn, los gehts!
Zutaten für zwei Personen:
Klöße:
150 g trockenes (glutenfreies) Brot,
150 g Rote Bete,
2 Eier,
50 g Milch,
3 – 4 EL (glutenfreies) Mehl,
50 g möglichst würziger Käse,
Salz, Pfeffer,
1 Prise geheime Zutat … (psssst: Zimt)
Lauch-Gemüse:
1 große Stange Porree/Lauch,
1 EL Walnuss-Öl,
ggf. 1 Scheibe Zuckerzitrone, (hier steht, wie man die macht),
2 EL Cashewnussmus,
ca. 150 ml Wasser,
4 EL Parmesan,
Salz, Pfeffer
Das Brot grob zerbröseln, die Eier mit der Milch und entweder 100 g* oder 150 g Bete pürieren. Mischung über das Brot gießen und mind. 30 Min. einweichen lassen. Ein ganzer Tag oder alles zwischen 30 Min. und einem Tag ist auch in Ordnung.
* Wenn ihr Bete-Würfelchen in den Klößen haben wollt, dann würfelt 50 g Bete sehr fein und dünstet die Würfelchen in etwas Öl 5 bis 10 Min. an (ich glaub, das lass ich nächstes Mal weg, aus purer Faulheit!).
Den Käse in ähnlich proportionierte Würfelchen schneiden.
Wenn das Brot durchgezogen ist, Bete-Würfel und Käse-Würfel, Salz und Pfeffer sowie eine Prise Zimt dazu geben und verrühren. Um den Teig stabiler zu machen, Mehl löffelweise hinzugeben, bis ein weicher aber formbarer Teig entsteht.
Wasser zum Kochen bringen, herunterschalten, es darf keinesfalls kochen, nur noch sieden.
Mangoseele teilte den Teig in fünf Portionen, ich in acht, ich mag lieber kleinere Klößchen. Die Portionen mit nassen Händen zu Kugeln formen und diese in siedendes Wasser gleiten lassen (ich habs mit der Schaumkelle gemacht). Sie sinken nach unten, steigen irgendwann auf. Ich hab meine 12 Minuten ziehen/garen lassen, Mangoseele schlägt für die großen Knödel 15 Min. vor.
Das Gemüse kann man zubereiten, während das Brot aufweicht: Porree gründlich (!) von Sand/Erde befreien, am besten geht das, wenn ihr die Blätter einzeln wascht. In schmale Streifen schneiden, Zuckerzitrone auch fein schneiden. Beides in Öl schön weich dünsten. Salzen, pfeffern. Wenn der Lauch weich ist, etwas Wasser angießen, 2 EL Cashewmus zugeben, aufkochen, das Cashewmus dickt dann an. Mit weiterem Wasser auf eure Lieblingssoßenkonsistenz verlängern. Nochmal abschmecken (vielleicht etwas Muskatnuss?) – fertig.
Beides zusammen anrichten (die Klöße sind von außen blaß-rosa, innen aber hübsch pink, deshalb habe ich sie aufgeschnitten), mit Parmesan bestreuen und dieses (Mango-)Seelen-Essen genießen. Ich hab mir eine Portion als Proviant mitgenommen und später in der Mikrowelle aufgewärmt, das ging wunderbar und roch auch nicht zu stark.
Ein richtig schönes Wintergemüse-Gericht, das sich mit Hefeflocken statt Parmesan und durch Weglassen des Käses auch leicht veganisieren ließe. Und – um nochmal auf meine anfänglichen Zweifel zurückzukommen – beide Gemüse sind mild und passen aufgepeppt durch kräftigen Parmesan hervorragend zueinander!
Gabriele Offergeld sagte:
Das hört sich sehr gut an.
Womit kann man die Klöße binden, wenn man gegen Eier allergisch ist bzw. beim
Veganisieren?
PurpurBête sagte:
Guter Gedanke! Ich würde normalen Ei-Ersatz aus dem Reformhaus nehmen. Aber da hat ja jede*r Veganer*in ihr eigenes Lieblingsprodukt. Ob’s auch mit Ei-Ersatz aus geschredderten Leinsamen/Flohsamen geht, weiß ich nicht.
PurpurBête sagte:
Hab nochmal geguckt: In anderen Blogs werden vegane Semmelknödel überwiegend mit Sojamehl (und ggf. Kartoffelstärke) „zusammengeklebt“. Weil ich Soja nicht gut vertrage, nehm ich immer Ei-Ersatz, da ist zwar auch Soja drin, aber nicht ausschließlich.
nakedberlin sagte:
Das sieht toll aus und hört sich köstlich an ;O)
PurpurBête sagte:
Danke! Es ist obendrein ziemlich einfach zu machen!
nakedberlin sagte:
Das stimmt ;O) hab einen guten Schwung in den neuen Tag..
holle77 sagte:
Ich verfolge deine Rezepte ja schon lange, aber heute habe ich mich zum ersten Mal ans Nachkochen gemacht und dann auch noch die ersten Semmelknödel meines Lebens. Es war sehr, sehr lecker und sah mit den Komplementärfarben Rot und Grün auch ausgesprochen attraktiv aus. Danke für das leckere Rezept.